Ferdinand Gehr
Niederglatt 1896–1996 Altstätten
«Schneeberge» – 1980
Unten links in roter Farbe datiert und signiert 80 F. Gehr. Verso auf der Leinwand datiert März 80.
Tempera a/Lwd., 92 × 70 cm
Kunstauktion 21.09.2019 | Lot-Nr. 102
Provenienz:
Direkt vom Künstler an den jetzigen Besitzer (Innerschweiz).
Das vorliegende Kunstwerk wird zugunsten von „Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen“ versteigert.
Ferdinand Gehr (1896- 1996) gilt als bedeutender Erneuerer der sakralen Malerei im 20. Jahrhundert. Seine Kunst widerspiegelt die verschiedenen Eindrücke, die er von Noldes Expressionismus über Matisse, Arp bis zu Paul Klee empfangen und in seinem Werk verarbeitet hat.
Gehr hat auch eine Reihe von herausragenden Landschaften und Blumenbildern hinterlassen, in denen sich jenseits der christlichen Ikonographie der Schöpfer in der Natur offenbart. Wer Gehr allein als bahnbrechenden Kirchenmaler in die Kunstgeschichte einordnet, nimmt ihn aus verengtem Blickwinkel wahr.
Motivisch beschränkt er sich auf die engere Heimat. Ein wunderbares Beispiel sind die «Schneeberge», eine auf einfachste Formen und wenige Farbflächen reduzierte Landschaft. Da «schweben» zwei weisse Berge vor hellblauem Himmel, Grün erscheint in verschiedenen Schattierungen, und die violetten Bäume setzen einen spannungsvollen Akzent in die Frühlingslandschaft. So ist Natur nicht zu sehen, sie kann nur so empfunden werden.
Unter demselben Titel «Schneeberge» hat Gehr 1976 einen Holzschnitt geschaffen, der das identische Gebirgsmotiv zeigt, jedoch mit anderem Vordergrund (s. Kat.-Nr. 101. in dieser Auktion).
