Toskanisch (Siena)
Ende 14. Jahrhundert
«Madonna dell’Umiltà»
Tempera und Öl a/Holztafel, 33,5 × 23 cm
Kunstauktion 24.09.2016 | Lot-Nr. 6
Provenienz:
Privatbesitz Ostschweiz.
Die anmutige kleine Tafel, die der privaten Andacht diente, zeigt die sitzende Muttergottes und ihr Kind vor einem roten, goldbestickten Throntuch auf einem kostbaren roten Kissen mit Goldbrokat. Der Typus der "Madonna dell’ Umiltà" (Madonna der Demut) zeichnet sich dadurch aus, dass die Madonna auf dem Boden sitzend dargestellt ist. Die Bildidee geht auf den Sienesen Simone Martini zurück und wurde von späteren Malergenerationen zum kleinformatigen Andachtsbild entwickelt.
Bis heute sind in erster Linie in der sienesischen und florentinischen Malerei des 14. und frühen 15. Jahrhunderts zahlreiche Interpretationen des Themas bekannt. Auch das vorliegende Gemälde orientiert sich an dieser toskanischen Bildtradition, nämlich an späteren Interpretationen aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, wie sie in Siena von Bartolo di Fredi und Niccolò di Buonaccorso sowie in Florenz von Don Silvestro dei Gherarducci überliefert sind.
Vorliegende Tafel interpretiert somit die spättrecenteske sienesische Malerei.