René Auberjonois

Lausanne 1872 – 1957 Lausanne

«Le Bouquet» – 1912
Unten links zweifach signiert René A. Verso auf der Leinwand in Pinsel signiert und datiert R. Auberjonois pxit anno 1912.
Öl a/Lwd., 46 × 38 cm

Zuschlag CHF 17'000

Kunstauktion 24.09.2011 | Lot-Nr. 44

Provenienz:
Ehemals Sammlung Willy Russ-Young, Serrières/Neuenburg, durch Erbschaft an die Familie des jetzigen Besitzers.

Literatur:

Willy Russ, Mes peintures et mes sculptures préférées, Neuchâtel 1956, S. 19, abgebildet.


„Un Bouquet étincelant de couleurs, peint en 1912, probablement à Paris. Il est plus agréable que les tableaux qu’Auberjonois a peint depuis lors.“ (zit. nach oben angeführter Publikation)
Die knappen Bemerkungen, die der Sammler Willy Russ, vormals Besitzer des Bildes, zum vorliegenden Stillleben notierte, zeugen einerseits von persönlichen Vorlieben, anderseits aber auch von einer guten Kenntnis von Auberjonois’ Schaffen. Tatsächlich entstand nämlich das farbsprühende Bouquet mit u.a. blauem Rittersporn, weiss-gelben Margeritten, mehrfarbigen Ranunkeln und rot-blauen Fuchsien in bemalter weisser Vase in einer Phase des Übergangs: Im Jahr 1912 löste sich Auberjonois von seinem koloristisch orientierten Frühwerk (vgl. Nr. 45 dieser Auktion) und begann unter dem Eindruck Cézannes und des Frühkubismus eine geometrisierende Formensprache mit zurückhaltend-toniger Farbgebung zu entwickeln.
An die frühere Stilstufe erinnern, neben der ausgeprägten Farbigkeit, die zentrale Position des Bouquets und seine annähernd symmetrische Gestalt. Zugleich jedoch wird, namentlich in der bildparallelen Setzung des Tisches, den rückwärtigen, auf Spannrahmen gezogenen Leinwänden sowie in Kolorit und Duktus des Hintergrundes, bereits die „konstruktive“, cézanneske Tendenz sichtbar.