Emilianische Schule

„Von dem starken Gefühl für Schönheit und für romantische Erfassung der Natur gibt das meisterhafte und grossgesinnte ehemalige Altarblatt der Kunstsammlung auf dem Bürgenstock eine eindrucksvolle Vorstellung. Katharina, eine junge und schöne Frau aus vornehmer Familie in Alexandrien, die sich zum Christentum bekehrt hatte, war Christus so tief ergeben, dass er ihr - wie die Legende erzählt - im Traum als Kind erschien und ihr als Zeichen inniger Verbundenheit einen Ring an den Finger steckte. Der Künstler stellt die Szene in eine abendliche Landschaft mit üppigen Bäumen. Katharina, in reichen Gewändern und festlich gekämmt, den Palmzweig der Märtyrerin in der Hand, nähert sich Maria, die sie mit feierlichem und ahnungsvollem Ernst anschaut. Während die beiden Frauengestalten vom Geheimnis des Dunkels umhüllt sind, fällt alles Licht auf das Christkind. Mit natürlicher Würde vollzieht es den mystischen Akt der Verbindung zwischen der himmlischen und der irdischen Sphäre.“ - Auszug aus der obgenannten Publikation.