Lot-Nr. 113

Max von Moos

Luzern 1903–1979 Luzern

«Infirmière» − um 1935
Verso in schwarzem Stift signiert Max von Moos.
Tempera und Öl a/Holzfaserplatte, 83 × 57,5 cm

Limite CHF 18'000
Schätzung CHF 25'000

Kunstauktion 19.10.2024

Provenienz:
Direkt beim Künstler erworben für Privatsammlung Luzern.

Ausstellungen:
Olten Kunstmuseum, 24.08.–10.11.1974, Nr. 9 (dort datiert um 1935); Luzern, Kunstmuseum, Max von Moos, Retrospektive aller Werkbereiche, 15.07.–09.09.1984, S. 178, Nr. 187; Tournee: Bonn-München-Wien vom 17.01.–16.06.1985, (Etiketten).

Literatur:

Peter Thali, Max von Moos, Zürich 1974, S. 145, ganzseitige Farbabb.; Hans-Jörg Heusser, Max von Moos (1903–1979) – Katalog der Gemälde, Zürich 1982, S. 178, Nr. 187, Abb., Textteil S. 53 f., S. 104 ff. und Abb 50.


In einem späten Interview beschreibt Max von Moos wie in seinem Bild «Infirmière» die Frauenfigur sich erbarmend an eine männliche Person mit Maske anschmiege, obwohl es nichts mehr zu betreuen gebe: Dort wo die „Krankenpflegerin“ mit ihrem Finger liebevoll das Gesicht berühre, sei zwar noch etwas Leben spürbar, doch der Mann sei dem Tod geweiht. In diesem frühen Hauptwerk sind einige für von Moos typische Bildelemente wie die versteinerte Hand, die Maske, die Molusken oder die als Schlange dargestellte Blume enthalten. Das Bild entstand vor dem Zweiten Weltkrieg in der fruchtbarsten Phase des Künstlers. Aus dieser Zeit stammen einzigartige Hauptwerke wie das kürzlich ins Centre Pompidou gelangte „Toledo“ von 1937, das sich auf den spanischen Bürgerkrieg bezieht. Das im Kontext des Surrealismus verortete Werk von Max von Moos erfährt zurzeit eine beachtliche institutionelle Resonanz wie kürzlich erfolgte Neuerwerbungen in den Museen von Basel, Lausanne, Lugano und Zug sowie international in Berlin und Paris belegen.

Anmerkung: Datierung um 1945 vom Künstler in den letzten Lebensjahren angebracht.