Max Sulzbachner
Basel 1904 – 1985 Basel
«Tessiner Landschaft (Mendrisiotto)» – 1926
Unten rechts in roter Ölfarbe signiert und datiert M. Sulzb. 26.
Öl a/Lwd., 100 × 120 cm
Kunstauktion 20.09.2014 | Lot-Nr. 91
Provenienz:
Kunstsammlung einer Unternehmung, Schweiz.
Als 19-Jähriger hatte Max Sulzbachner 1923 in der Kunsthalle Basel die legendäre Kirchner-Ausstellung gesehen, ja, er habe sie richtiggehend „auswendig gelernt“. Darauf ergaben sich freundschaftliche Kontakte zu Albert Müller und Hermann Scherer, die Kirchner künstlerisch folgten und in Basel die expressionistische Künstlergruppe „Rot-Blau“ ins Leben riefen.
1926 hielt sich Sulzbachner bei Otto Staiger, einem weiteren „Rot-Blau“-Mitglied, in Besazio bei Mendrisio auf. Dort könnte die vorliegende grossformatige Tessinerlandschaft mit ihren charakteristischen Terrassierungen, kurvigen Strässchen und kubischen Häusern entstanden sein. In ihrem heftigen, auf Blau und den Sekundärfarben (Grün, Orange, Lila) aufbauenden Kolorit, das in einer straffen, symmetrischen Komposition mit dem vielzackigen dunklen Gebirgszug als rückwärtigem Abschluss gebändigt wird, erweist sich dieses Gemälde als ein frühes Hauptwerk von Max Sulzbachner.
Die die landschaftliche Kleinteiligkeit grosszügig zusammenfassende Malweise weist bereits voraus auf den späteren Stil, wie ihn Sulzbachner nach seiner „Rot-Blau“-Periode als einflussreiches Gründungsmitglied der Basler Künstlervereinigung „Gruppe 33“ pflegen wird.
(Im originalen „Expressionisten“-Rahmen).