Hans Emmenegger
Küssnacht 1866–1940 Luzern
«Feigenbaum vor roter Erde» – 1911
Unten rechts monogrammiert H. E. Verso auf dem Chassis die Wvz.-Nr.193 im Rechteck, in Bleistift betitelt und bezeichnet bei Gonfaron.
Öl a/Lwd., 55 × 33 cm
Kunstauktion 10.11.2007 | Lot-Nr. 29
Provenienz:
Privatnachlass Luzern.
Ausstellungen:
Luzern, Kunstmuseum, „Herrlich öde, einsame Gegend“ Hans Emmenegger - ein Maler zwischen Böcklin und Hodler, 1987/88, Kat.-Nr. 49a.
Luzern, Kunstmuseum, „Herrlich öde, einsame Gegend“ Hans Emmenegger - ein Maler zwischen Böcklin und Hodler, 1987/88, Kat.-Nr. 49a, abgebildet, Frontispiz (ganzseitig in Farbe).
Hans von Matt, Der Maler Hans Emmengger, Stans 1987, S. 53, abgebildet (ganzseitig in Farbe).
Der „Feigenbaum vor roter Erde“, gemalt im März 1911 im südfranzösischen Gonfaron, gehört zu Hans Emmeneggers radikalsten und eindrücklichsten Bildfindungen. Beispielhaft zeigt das Gemälde seine künstlerischen Interessen und seine Gestaltungsmittel.
In enggefasstem, horizontlosem Bildausschnitt streckt der Baum seine kahlen Äste von sich, das grelle Sonnenlicht lässt ihn kreideweiss aufleuchten – wie ein wandelndes Skelett. Die bizarren Schlagschatten, die er auf den Boden wirft, scheinen auf den Stamm überzugreifen. Die rote Erde, als flächiger Grund gemalt, bildet eine intensive Kontrastfolie für eine Naturszenerie, die geradezu surreal anmutet. Und doch basiert das Bild ausschliesslich auf Emmeneggers sezierend genauer Beobachtung der Wirkungen von Licht und Schatten.