Ernst Maass

Berlin 1904–1971 Luzern

«Seiltänzer» – um 1940
Unten links signiert maass.
Öl a/Lwd., 40 x 61 cm

Zuschlag CHF 4'000

Kunstauktion 24.05.2008 | Lot-Nr. 66

Provenienz:
Privatsammlung Luzern.

Ausstellungen:
Zug, Kunsthaus, Zwischen den Gegensätzen - Das unbekannte Gesamtwerk des Surrealisten Ernst Maass, 22. Januar - 18. März 1984, Kat.-Nr. 9.


Ernst Maass arbeitete nach seiner Übersiedlung aus Berlin in die Schweiz anfänglich als Grafiker im Reklame-Atelier Laggis in Horw, in dem vorübergehend auch der Luzerner Surrealist Max von Moos beschäftigt war. Zwei Ausstellungen, 1932 am Bauhaus in Dessau und bei Karl Nierendorf in Berlin sowie die Bekanntschaft mit Paul Klee und Wassily Kandinsky in Dessau bestärkten ihn im Entschluss, Maler zu werden. Bis zum Kriegsausbruch 1939 lebte Maass im italienischen Grenzort Canobbio. 1937 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der „Allianz“, der „Vereinigung moderner Schweizer Künstler“. Trotzdem blieben für ihn bis in die Fünfzigerjahre die Aufträge als Grafiker, Rahmenmacher, Restaurator und Kolorist die wichtigste Verdienstquelle. Im gleichen Zeitraum malte Ernst Maass die interessantesten Bildwerke in klassisch-surrealistischer Manier: In ihnen kodierte der emigrierte und staatenlose Künstler die Geschichte der Aussenwelt – Schrecken und Zerstörungen des Krieges –, zusammen mit Darstellungen der eigenen isolierten Existenz und inneren Befindlichkeit. Die Bildkonstruktionen muten, mit ihren marionettenhaften Figuren und Dingen, wie Theateraufzüge an. Mit der bühnenartig aufgereihten Ruinen-Kulisse rund um den Schauplatz mit Akteuren steht das vorliegende Werk „Seiltänzer“ in ikonografischer Verwandtschaft zum Bild „Ende des Kampfes“ von 1941. Im (unpaginierten) Katalog der Zuger Ausstellung ist "Ende des Kampfes" abgebildet (ganzseitig schwarz-weiss).