Italienischer Manierist

16. Jahrhundert

«Taufe Christi»
Öl a/doubl. Lwd., 150 × 122 cm

Zuschlag CHF 200'000

Kunstauktion 10.11.2007 | Lot-Nr. 61

Provenienz:
Privatbesitz Schweiz.


Dieses monumentale Gemälde repräsentiert beispielhaft den italienischen Manierismus vor 1600. Die "gedrehte" Gestaltung der Figuren erinnert an Michelangelo und seine Schüler aus Bologna wie Pellegrino Tibaldi. Aber auch toskanisch-römische Einflüsse im Stile eines Prospero Fontana sind erkennbar.
In kostbar anmutender Farbgebung zeigt die stark sinnliche Darstellung Christus im Zentrum, der sich von seinen Kleidern befreit, welche von zwei Engeln in Empfang genommen werden. Rechts erblickt man die halb kniende Figur des Johannes, mit einer Schale Wasser aus dem Jordan schöpfend. Bekrönt wird das Bild von der Darstellung des heiligen Geistes in Gestalt der Taube.
Eine sich nur in wenigen Einzelheiten unterscheidende Fassung (160 x 123 cm) dieser Komposition wird Orazio Samachini (1532–1577) zugeschrieben und befindet sich im Museum der Fundación Lázaro Galdiano in Madrid. Dort erwägt man die Möglichkeit einer Identifikation mit der Version, die sich in der historischen Collezione Giustiniani in Rom befand, kommt aber zu keinem definitiven Urteil.
Grosse Teile der Sammlung Giustiniani wurden 1815 nach Deutschland verkauft. Bemerkenswerterweise zeigt das vorliegende Gemälde oben links auf der Bogenarchitektur ein Wappen, das der Adelsfamilie Vahrode aus Thüringen gehören soll.