Johannes Robert Schürch
Aarau 1895 – 1941 AsconaZeichner, Maler und Grafiker. Veristische und expressionistische Darstellungen von Randexistenzen der Gesellschaft
Bedrängt von Ängsten, beschwor der in Aarau geborene Hodler-Schüler Johann Robert Schürch, der von 1922 bis 1932 in der Einsamkeit von Locarno Monti ein Eremitendasein in grosser Armut führte,
eine düstere Welt menschlicher Tragik: Aussenseiter, verkommene Paare, Säufer, Clowns, Familien in Not, finstere Strassenszenen, an ihrer Existenz leidende Menschen, die an Figuren von Dostojewski, Toulouse-Lautrec, Rouault, Käthe Kollwitz oder Beckmann erinnern. Da und dort lassen sich auch Reflexe von Cézanne, Goya, Kokoschka erkennen. «Es ist durchaus nicht etwa ein Interessant-machen-Wollen […], auch ist es gar keine Anklage gegen die Gesellschaft», bemerkte der Künstler. Neben einer Reihe von Ölbildern, die Schürch durch wiederholte Übermalungen in dunkeltonigen Farbklängen stets verdichtete, schuf er mehrere Tausend spontan hingeworfene Arbeiten auf Papier – Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen. Auch sie bittere Zeugnisse von Düsternis, Trostlosigkeit, Zerfall und Morbidität.