Hans Emmenegger

Hans Emmeneggers Stillleben überraschen immer wieder! Oft sind es nur ein paar Früchte, die scheinbar zufällig nebeneinanderliegen. Und doch – bei aller Nüchternheit der Komposition und Sachlichkeit der Darstellung – irritieren diese Bilder unsere Wahrnehmung permanent. Sie behaupten eine magische Präsenz, wie sie in der Schweizer Malerei nur noch Félix Vallotton erreicht hat.
Wie in einem Talkessel, gebildet durch steile Stossfalten eines blauen Tuches, sind drei Früchte ganz eng zusammengerückt: Zwei riesige gelbe Grapefruits und ein kleiner, weinroter Apfel schmiegen sich förmlich aneinander. Wenige gegenständliche Details – Stil- und Griffelansätze – beschreiben die Binnenformen, ansonsten evozieren lediglich weisse Glanzlichter sowie Körper- und Schlagschatten die Oberfläche und Plastizität der kugeligen Körper.
Es sind der prägnante Farbkontrast Gelb-Blau, die klare Geometrie des Arrangements und die grosszügige, dabei aber ganz präzise Malweise, die Emmeneggers Grapefruit-Stillleben zu einem aussergewöhnlichen Werk von grosser visueller Einprägsamkeit machen.
Verso auf dem Leinwandfalz die Nummer 81 im Rund.
Paul C. Gloggner nimmt das vorliegende Bild in das Inventar für das Werkverzeichnis der Ölgemälde von Hans Emmenegger auf.