Rudolf Blättler

Rudolf Blättlers Schaffen basiert auf der traditionellen Bildhauerei, wobei er deren Formenkanon auf individuelle Weise erweitert. Im Zentrum steht dabei eine urtümliche Körperlichkeit. Charakteristisch für seine Plastiken ist die geballte Kraft, mit der er die jeweilige Materie – Gips, Bronze – aufbricht.
Blättlers Hauptinteresse gilt der menschlichen Figur, dem erdverbundenen Weib als Ursprung des Lebens, einem Leitmotiv im Schaffen des Bildhauers, der den Grundfragen der Existenz nachspürt. So thematisiert er auch das Verhältnis von Mann und Frau in der Ambivalenz von Hingabe und Verletzung als Metapher der Unberechenbarkeit des Lebens. Geborgensein und Verlorenheit bilden den Kreislauf des Lebens. Trotz der Schwere des Materials ruht in den wuchtigen Körperformen eine kaum erwartete Sanftheit und Zärtlichkeit. Neben den plastischen Arbeiten setzt sich Blättler zeichnerisch und malerisch intensiv mit der menschlichen Gestalt auseinander. Seine Werke sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen sowie im öffentlichen Raum zu sehen, so zum Beispiel der monumentale Bronzekopf «Ubinas», der von Beckenried aus auf das gegenüberliegende Ufer des Vierwaldstättersees blickt.